
CorTec vermeldet erfolgreiche BCI-Implantation
Ende Juli gab die Freiburger CorTec GmbH die erste erfolgreiche Implantation ihres BCI-Systems Brain Interchange™ beim Menschen bekannt. Der Eingriff ist Teil einer klinischen Studie mit Schlaganfallpatienten in Seattle (USA).
Jährlich sind rund 1,7 Millionen Menschen in Europa und den USA von einem Schlaganfall betroffen. Die Folgen werden in der Regel mit klassischer Physiotherapie behandelt. Diese reicht oftmals jedoch nicht aus und die Patienten behalten Einschränkungen, beispielsweise in der Hand- und Armfunktion zurück.
Dies soll nun das von der Freiburger CorTec GmbH entwickelte Brain-Computer-Interface-Implantat ändern. Dabei handelt es sich um eine vollständig implantierbare, drahtlose Gehirn-Computer-Schnittschnelle, die kontinuierlich die Gehirnaktivität aufzeichnet und aufgrund der Signale in Echtzeit gezielt elektrische Impulse abgibt, die eine adaptive Stimulation von Nervengewebe ermöglichen.
Das Implantat wurde Ende Juli im Harborview Medical Center (Seattle, USA) bei einem Patienten eingesetzt. Der Eingriff erfolgte im Rahmen einer von der FDA erteilten Investigational Device Exemption. Ziel der Studie ist die Erhebung erster Sicherheitsdaten, außerdem soll sie zeigen, ob eine gezielte elektrische Stimulation der Großhirnrinde dem Gehirn tatsächlich helfen kann, die durch den Schlaganfall verlorengegangenen motorischen Fähigkeiten wiederzuerlernen.
CorTec-CTO Dr. Martin Schüttler ist stolz auf sein Team und die internationalen Partner: „Zum allerersten Mal erhielt ein Patient unser BCI-Implantat, das während der Physiotherapie drahtlos mit dem Laborcomputer kommuniziert. Dieser Ansatz steht exemplarisch für die weltweite Transformation in der neurologischen Therapie hin zur präzisen, personalisierten Medizin und basiert auf unserer Technologieplattform ‚Brain Interchange‘, die sich an verschiedene neurologische Erkrankungen anpassen lässt.“
Auch Dr. Frank Desiere, CEO von CorTec, sieht die erfolgreiche Implantation als einen Meilenstein, der die Rehabilitation der Patienten beschleunigen und ihre Lebensqualität künftig entscheidend verbessern könnte.